Mittwoch, 26. Februar 2014

Dinge die ich vermissen werde....

Kein Abschied ist leicht. Es kommt natürlich auch auf die Situation drauf an: für immer, für eine lange Zeit oder nur für eine kurze Zeit.

Ich werde China für eine voraussichtlich längere Zeit verlassen. Wer weiß was sich da alles ändert wenn ich zurück komme... Shanghai hat keine 24mio. Einwohner mehr, sondern 40mio. Vielleicht Hochhäuser über 800 Meter statt 500 Meter. Vielleicht haben die Chinesen auch urplötzlich Manieren gefunden und halten sich an die Verkehrsregeln... Wer weiß....



Am allermeisten werde ich jedoch die Freunde von hier vermissen. Schließlich ist es nicht so wie in Deutschland, wo ich genau wusste, dass ich bin in 5 Monaten wieder zurück bin. Die Freunde die ich hier fand waren auch ganz besonders. Hier wo Ausländer aus einem komplett anderen Kulturkreis kommen... Jeder Ausländer weiß was für extreme Situationen hier herrschen und da tut es besonders gut wenn man einen guten Freund hat. Jemanden der genauso denkt und der einen versteht. Ja, die Freundschaften die man in China findet sind oftmals sehr intensiv. Auch schon nach kurzer Zeit. Zusammenhalt ist schließlich wichtig, sonst geht man hier ganz schnell unter.
Glücklicherweise sind meine Freunde hier aus allen Teilen der Welt und da ich ja gern verreise und die auch bald wieder heim müssen, könnten sich da noch interessante Trips offenbaren.





Ich werde auch das Verkehrssystem vermissen. Ja! Ohne Witz! Ich werde das was hier Verkehrs“System“ genannt wird vermissen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sich hier keiner an die Regeln hält. Klar fehlt die Sicherheit, aber es fehlen auch die Hemmungen, der Stress und die Verklemmtheit. Ich hab mich mittlerweile auch daran gewöhnt nicht mehr auf die Ampeln zu sehen. Wenn ich an eine Kreuzung komme, schaue ich wie die Autos fahren und verhalte mich dann entsprechend. Was mich auch überrascht: ich bin total gelassen in Situationen die mich früher wahnsinnig gestresst hätten. Wenn mir ein Rollerfahrer reinfährt zum Beispiel. Ganz normale Situation hier, regt sich schon keiner mehr darüber auf...


Das Essen werde ich auch vermissen. Nicht alles ist gut und nicht alles ist sauber. Aber ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass das Essen aus der schmutzigsten und unhygienischsten Küche wahnsinnig gut sein kann. Ich hab während meiner ganzen Zeit in China nie aufgrund des Essens übergeben. Das mag was heißen... Ganz besonders werde ich das Essen meines „Nudelkaisers“ vermissen. Das ist der kleine Chinese der in der Foodstreet, in der nähe meines Apartments, immer die chinesischen Gerichte macht. Ich hab während meiner gesamten Zeit nicht ein sinnvolles Wort mit ihm reden können, doch er hat sich immer gefreut als ich wieder gekommen bin und hat mich begrüßt.



Das Nachtleben wird mir auch so wahnsinnig fehlen. Vor meinem Praktikum wurde mir mal gesagt, dass es hier in China nicht abgeht, da die Chinesen nicht wirklich in Clubs und Discos gehen. Stimmt soweit auch... Für die Meisten... Aber wenn unter 8Millionen Einwohner nur 3Tausend darauf steht auf die westliche Art zu feiern, dann reicht das (nicht mal 1%!!!). Und wie es reicht! Ach und dann sind da noch die vielen Ausländer die hier wirklich jedes Wochenende wie bekloppt ohne Hemmungen feiert! Wie ich diese abartigen Partys vermissen werde. Wie unglaublich hemmungslos man sich in einem Club aufführen kann wenn einen wirklich keine Sau versteht oder auch nur annähernd kennt. Und wenn man die hohe Anerkennung hat ein "reicher" Wessi zu sein.
Hier sind die Clubs auch wie eine Art Meetingpoint für Ausländer. Ich zähl mal auf, wo die Leute so herkommen, die ich kennen gelernt habe:
China, USA, Deutschland, Frankreich, England, Italien, Kanada, Australien, Ecuador, Ruanda, Uganda, Indien, Russland, Ukraine, Slowenien, Mazedonien, Österreich, Norwegen, Schweden, Belgien, Holland, Japan, Türkei, Kasachstan, Singapur, Pakistan, Mongolei und Schweiz (ich hoff ich hab keinen vergessen, den ich so kennen gelernt habe. Ich hab die Liste drei mal nachgebessert, weil mir wieder jemand eingefallen ist)
Ich werd es so vermissen „international Party ohne Limit“ zu haben!!!!





Ich werde meine Arbeit vermissen. Ok... Jetzt sagt wahrscheinlich jeder: „Hey hat der überhaupt gearbeitet? Der war doch die ganze Zeit nur am umherreisen!“. Ja stimmt, ich war ne Menge unterwegs. Das ging aber auch nie ohne die Unterstützung meiner Firma.
Ich werde nicht nur meine Kollegen vermissen, sondern auch das was hier so machen durfte: Lokalisierung deutscher Maschinen für den chinesischen Markt! Oder die Implementierung eines Zeichnungsverwaltungssystems. Oder die internationale Zusammenarbeit. Bei Projekten hatte ich aus China permanent Kontakt zu Deutschland und Amerika. 3 Abteilungen aus drei verschiedenen Ländern... Ich habe es so geliebt! Oder der intensive Kundenkontakt. Produktpräsentationen auf englisch. Das hätte ich mir vorher nie zugetraut!

Für die große berufliche Chance und die Möglichkeit dies machen zu dürfen möchte ich mich in erster Linie bei meinem Vorgesetzten in China bedanken. Ohne ihn hätte ich nicht ansatzweise so ne angenehme und schöne Zeit in China und in der Arbeit gehabt.


Zu guter Letzt: mein Blog! Die absolute Sensation! Über 5500 Seitenaufrufe!!
Ob alle Sinn gemacht haben, denke ich nicht. Vor allem wenn man über Google-Suchanfragen wie "Heimweh Praktikum" oder "Flüge nach Minga" oder "wie sieht das auge aus wenn es geblutet hat" auf meinen Blog kommt. Das Letzte ist übrigens kein Witz... So ist auch mein Blog-Eintrag über meinen abenteuerlichen Krankenhaus-Aufenthalt der wohl beliebteste.

Gefällt euch wohl wenn ich mir weh tu? Nein, ich seh das nicht negativ. Hatte auch irgendwie Spaß dabei und im Nachhinein ne unglaubliche Story. 
Dazu: vielen Dank an all die Leute die mich zum Schreiben begeistert haben und mich stehts gelobt haben. Um ehrlich zu sein ich hab mich nicht sonderlich bemüht, sondern frei Schnauze erzählt als wenn ich euch am Stammtisch gegenübersitzen würde...




Ich glaub nicht, dass ich lange aus China weg bleibe. Dafür hat mir die Zeit und die Städte wie Hangzhou und Shanghai viel zu sehr gefallen. Ach Shanghai, wie ich dich vermissen werde!!!
Und dafür hab ich viel zu gute Freunde gefunden (die mich gar nicht mehr gehen lassen wollten).
Bis dahin: BYE BYE China :-(

Donnerstag, 20. Februar 2014

Party hard in Guilin

Station #4: Guilin

...wirklich vorbereitet war ich nicht. Ich dachte mir: ach was solls. Einfach mal hin und schauen was dort so abgeht. Letztendlich war das die richtige Entscheidung!

In Guilin war ich in einem Hostel, wie in Xi'an auch. Das Hostel hieß Wada-Hostel. Und aus irgend einem Grund arbeiteten dort nur Mädels. Nicht besonders hübsche, aber dafür richtig frech und keck. 
Ich komm im Hostel und nach einer kleinen Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad wollte ich mein 4-Bett-Zimmer beziehen. War noch keiner meiner Kollegen im Raum, also ging ich in den Aufenthaltsraum um zu Abend zu essen. Da ich echt keine alte Sau kenn hock ich mich halt irgendwo dazu. Normal bin ich ein recht verträglicher Typ der mit allen Leuten klar kommt. 
Da eine blonde Schönheit ganz allein an einem großen Tisch hockt, ergreife ich die Chance und gesell mich dazu. 20 Jahre jung, aus Australien, blond, blaue Augen... ich werde jetzt nicht ausführlicher... Nach einer längeren Unterhaltung wollte sie mal kurz in ihr Zimmer um ein Buch zu holen. Da fällt mir ein, dass ich ja so ein Amazon-Kindle hab. Also auch ein Buch. Wir können ja eine kleine Lesegruppe bilden...? 
Als sie in Richtung ihres Zimmers geht konnte ich meinen Augen nicht trauen: Sie geht in das Zimmer, in dem ich auch ein Bettlein besitze. Jackpot. Das Rätsel des ersten Mitbewohners ist gelüftet.
Doch wer waren die anderen zwei? Einer duschte gerade während wir uns weiter unterhielten. Ein paar Minuten später ging die Dusche aus und aus dem Badezimmer kam eine wunderschöne Chinesin. Wow! Doppeljackpot! Die Australierin fragt wo die Chinesin denn herkommt. Und die antwortet: "from Germany"!!! What the F***???? Ne hübsche Chinesin in China, die aus Deutschland kommt? Träum ich? Halt! Ich könnte betrunken sein... Wenig später stoßt dann auch der letzte Zimmergenosse dazu. Wie erwartet: eine Blondine... Woher? Aus Deutschland! Na wenn schon, dann aber richtig! 
Viele würden sich nun an dieser Stelle denken: Aufgehts! In der Nacht würde man(n) das Zimmer nicht verlassen. Doch es kam anders....
Kurze Zeit später bin ich mit den zwei deutschen Mädels an die Hostelbar. Es war schon etwas mehr los. Ein paar Leute waren schon leicht angetrunken und unterhielten sich trotz ruhiger Musik im unüberhörbar lauten Ton. Ich lass mich nicht weiter stören und trink mit den Mädels erst mal nen Drink an der Bar. 
Doch völlig unerwartet gehn mir die zwei schon bald auf die Nerven. Ich entschließe mich mit meinem Drink den anderen Leuten an der Bar zu widmen. Gesucht, gefunden. Eine Gruppe ziemlich partylustiger Engländer sind gerade dabei einen beachtlichen Trinkrekord auf zu stellen. Aber hey, wenns bei 12 Bier ein T-Shirt umsonst gibt, das ist schon was! 
Und die Feierei geht los... Ich hab noch nie so witzige Engländer getroffen. Und auch noch nie so viele, die einige Worte Deutsch beherrschten. Einer sogar flüssig, obwohl er noch nie in Deutschland gewohnt hat.
Bis 5 Uhr in der Früh haben wir gefeiert, getrunken, gesungen, Billard gespielt und Witze gerissen. Die Barkeeperin ließ uns nach einiger Zeit die Bar zur Selbstbedienung offen.
Um ehrlich zu sein, habe ich an diesem Abend mehr Geld zum Feiern gebraucht wie für die Übernachtungen in dem Hostel. Ok, das Hostel kostete pro Nacht nur 4€, is also nicht schwer...



Um also anstatt mit drei Mädels die Nacht im Zimmer zu verbringen, habe ich die Nacht mit den Engländern an der Hostelbar verbracht! Was für eine witzige Nacht!

Böse war nur der 2-Stunden-Schlaf und der Hangover...

Auch die anderen Abende waren sensationell! Besonders der Abend, als zwei Jungs begannen Gitarre zu spielen. Wir saßen alle um den Ofen in der Mitte des Raums und haben die den Liedern gesungen. Hört sich an wie in so nem Jugendcamp... War aber tatsächlich ziemlich lustig unter Alkoholeinfluss. Richtig einmalig  wurde der Abend, als der eigentlich muffelige Hostelguard um 2 Uhr in der Nacht zu uns kam und uns etwas auf dem traditionellem chinesischem Instrument vorgespielt hat



Auch so hab ich in Guilin ne Menge erlebt. An dieser Stelle lasse ich mal wieder Bilder sprechen.


Guilin itself:


die Reis-Terassen:




oder der Li-River Cruise






Sonntag, 16. Februar 2014

Travel around

Anfang Februar ist chinesisches Neujahr. In dieser Zeit reisen alle Chinesen wie verrückt durchs Land um ihre Familie zu besuchen. Natürlich! Sie haben sonst ja nie so lange an einem Stück frei. Viele haben fast 2 Wochen frei. Da meine Firma in dieser Zeit aufgrund der gesetzlichen Feiertage auch eine Tage geschlossen hat und all meine Freunde in Hangzhou auch verreist sind, wollte ich mich auch auf die Reise begeben. Zwei Wochen allein daheim rumgammeln ist in meinem Alter auch nicht mehr das ware... Zum weggehen, Party machen und rumhängen war auch niemand da.

Zudem wird während den Feierntagen hier permanent Feuerwerk gemacht. Besonders extrem am Chinese NewYears Eve, der am 31.01. ist. Hier hab ich ein besonders krasses Feuerwerk um 24 Uhr erwartet. Leider haben die hier schon um 18 Uhr angefangen, wo dann beim großen Finale um 24 Uhr nichts mehr zu sehen war außer Rauch. 

Also gings für mich auch auf die Reise. Ich hab von meinem Arbeitskollegen schon alle Zugverbindungen checken lassen und mir Sitzplätze reservieren lassen. Ansonsten hat man während CNY (Chinese New Year) nicht viel Chancen einen Sitzplatz zu ergattern. 

Station #1: Nanjing. Dort wo die Olympischen Spiele 2014 ausgetragen werden. Eine tolle Stadt mit etlichen Sehenswürdigen, die allesamt in einem sehr grünen Teil der Stadt liegen. Über Nanjing will ich hier aber nicht so viele Worte verlieren. 




Station #2: Xi'an. Eine der vier ältesten und wichtigsten Städte in China. Von Nanjing habe ich den Nachtzug nach Xi'an genommen. Und um nicht immer nur auf die bequeme Art zu reisen, entschied ich mich die Holzklasse zu wählen. Doch was bedeutet das genau?? China ist ein sehr sehr großes Land. Und umherreisen geht von ganz luxuriös bis ganz ganz unbequem. Ich hatte für eine 13 stündige Zugfahrn (über Nacht) einen HardSeat. HardSeat ist ein Sitzplatz, der nicht gerade bequem gepolstert ist, man keine Armlehne hat und die Sitzlehne nicht verstellen kann. Es gab also nur eine Sitzposition. 13 Stunden lang... Erschwerend hinzu kam, dass CNY war und alle umher gereist sind.



Wohlgemerkt is auf dem Bild oben nicht etwa ein/aussteigen im Gange, nein, das war während der Fahrt!




Die Züge waren also alle immer entsprechend überfüllt. Beeindruckend: es wurden sogar Stehplätze vergeben....

Wirklich viel Schlaf hab ich nicht bekommen. Ist glaube ich verständlich...
Die Toilette im Zug war auch ein Highlight:
Der Stock diente wohlgemerkt als "Spülung". Also ein Ende war sauber, das andere Ende nicht. Ich entschied mich also, mich nicht am Griff festzuhalten, auch wenn der Zug einen sehr sehr durchgeschüttelt hat.
Über die restliche Sauberkeit in der Toilette muss ich glaube ich keine Worte verlieren....

Xi'an ist eine schöne Stadt. Am ersten Tag bin ich zur Terracotta-Armee gegangen.




Echt beeindruckend! Am Abend hab ich mir Xi'an bei Nacht angeschaut. Das tolle: Xi'an hat viele alte und traditionelle Elemente aber auch wahnsinnig viele moderne Sachen und etliche Möglichkeiten für Ausländer. Allgemein war die Stadt auch sehr sauber. Nicht wie Beijing... Und die Beleuchtungen... Unglaublich! Die schöne Beleuchtung hat mir in Beijing gefehlt... Xi'an hat mir sehr sehr gut gefallen und die Tage hab ich wirklich sehr genossen, auch wenn es wahnsinnig kalt war.






Station #3: Huashan Mountain. Die Pfade auf dem Berg zählen zu den gefährlichsten der Welt. Es gibt auch einige Artikel im Internet wo Huashan Mountain als der Berg mit dem gefährlichsten Wanderpfad überhaupt ausgeschrieben wird. Also nichts wie hin!!!



Angefangen hab ich bei 440 Höhenmeter... Nach 4 Stunden hab ich den Gipfel erreicht. 1700 Meter weiter oben. Bei minus 10 Grad und eindeutig den falschen Klamotten. Warum? Ich bin beim Aufstieg natürlich etwas ins Schwitzen gekommen. Und mit Baumwoll-Klamotten ist das eher schlecht, da die die Nässe speichern. Deshalb hab ich mich auch gegen den Abstieg entschieden und hab stattdessen die Seilbahn nach unten genommen.
Gefallen hat mir am Huashan, die Schlösser und Bänder an den Wegbegrenzungen.

Nicht schön war, dass ich aufgrund meiner verschwitzen Kleidung den ganzen Nachmittag gefroren habe.


Station #4: Guilin coming soon....

Mittwoch, 12. Februar 2014

Tibet #3 - The People

Äußerst interessant während meiner Tibet-Reise fand ich Leute.
Es wird ja immer gesagt, dass die Chinesen so gastfreundlich und hilfsbereit seien. Leider trifft das nicht auf alle zu. Ich habe etliche unterschiedliche Erfahrungen mit den Leuten in China gemacht. Aber so ist das: man kann nichts verallgemeinern.
Als Europäer in China passiert es einem häufiger, dass Chinesen Fotos mit einem machen wollen. Je nach dem wo man ist. In der Stadt passiert das nicht. Auf dem Land sieht das schon anders aus, da sind Ausländer nicht so alltäglich.
In Tibet ist das noch intensiver. Als Chinese kann man ohne weiteres nach Tibet reisen. Als Ausländer braucht man ein Tibet-Visum und etliche Genehmigungen weshalb sich die Anzahl der Ausländer drastisch reduziert.
Nun kommt es auch auf die Jahreszeit an, wann man nach Tibet geht. Im Frühling, Sommer und Herbst ist die beste Touristenzeit. Zu diesen Zeiten ist jedoch auch Erntezeit für die Landwirte. Die Zeit im Winter wird dann häufig genutzt um zu den Tempeln zu pilgern. So kam es, dass wir uns in Tibet täglich zu etlichen Bildern zur Verfügung stellen mussten. Witzige Sache... da ist man am anderen Ende der Welt auf einer Sightseeing-Tour und ist für die Einwohner selbst die größte Attraktion.
Die Leute in Tibet sind besonders freundlich. Überall bin ich Leute begegnet, die auf mich zukamen und mir einfach nur die Hand schütteln wollten.
An einem Abend ist unsere Gruppe in ein lokales Restaurant zum Abendessen gegangen. Wir saßen gerade beim Essen, als die Tür zu unserem Zimmer (in vielen Restaurants gibt es separate Zimmer, nicht wie bei uns ein großer Raum) aufging und ganz viele Tibeter rein kamen. Das war erstmal eine große Überraschung für uns. Auch wenn wir nicht ihre Landessprache konnten, so hat es ihnen doch gefallen uns Gesellschaft zu leisten.
Allein optisch fand ich die einfachen Leute Tibets wahnsinnig beeindruckend:



Dienstag, 4. Februar 2014

Tibet #2 - Mt. Everest

Diesen Teil von Tibet beschreibe ich wieder ausführlicher. 
Während meines Tibet-Trips gings auch an den Mt. Everest. Einen Tag vorher blieben wir in einen Motel in einer Ortschaft 100km vor den Himalayas übernacht. Hier hab ich schon gemerkt es wird langsam richtig richtig extrem! 
Fließend Wasser war hier Fehlanzeige. Die Toilette musste man mit dem Wasser aus zwei riesigen Kübeln spülen. Duschen konnte man auch mit diesem Eimerwasser. Ist nur nicht unbedingt zu empfehlen, da es wirklich sehr kalt ist. Nicht nur das Wasser, auch die Temperatur im Zimmer: man konnte seinen eigenen Atem sehen....
Außerdem hatte das Hotel gegenüber einen Oxygen-Shop. Also einen Laden, wo man Sauerstoff-Flaschen kaufen kann. Ein Zimmer in meinem Korridor hatte die Schrift "Oxygen Room" unter der Zimmernummer stehen. Das erscheint einem im ersten Moment ziemlich übertrieben, doch bei genauerer Betrachtung durchaus notwendig. Die Ortschaft lag auf 4700 Meter Höhe. Da fällt einem das Atmen schon etwas schwerer bei deutlich weniger Sauerstoff in der Luft. Ich hatte schon in Lhasa am Flughafen Probleme mit der Atmung. 
Das mit dem geringen Sauerstoff ist wirklich ein merkwürdiges Gefühl. Man versucht zu atmen, aber man merkt, dass man keine Luft bekommt. Als nächstes holt man tief Luft. Doch man bekommt immer noch nicht ausreichend Luft. Der Körper merkt das etwas anders ist , also beschleunigt er die Atmung. Ehe man sich versieht beginnt man zu Hyperventilieren. 
Unter Tags ist das noch ok, da man seinen Körper bewusst beruhigen kann und sich auf die Atmung konzentrieren kann. Aber 24 Stunden, rund um die Uhr die Atmung kontrollieren? Einig aus meiner Reisegruppe hatten permanent Probleme mit der enormen Höhe. Atemnöte, Schlafstörungen, Kopfschmerzen aufgrund Sauerstoffmangel, Nasenbluten. Unser Guide meinte, dass das normal ist, da wir die Höhe einfach nicht gewohnt sind und es einige Tage dauert, bis sich der Körper daran gewöhnt. 

Am Morgen gings für uns an den Fuss des Mt. Everests. Für die 100km von der Ortschaft zum Basecamp brauchten wir über 3 Stunden, da die Straßenverhältnisse wirklich äußerst miserabel waren. Manche Straßenstellen waren von dicken Eisschichten überdeckt, so dass eine Überfahrt äußerst riskant war (da neben der Straße ein Hang war). 
Wenige KM vor dem Everst war dann aber Schluss, da die Eisschicht wirklich mehr wie gefährlich war. 
Nichts desto trotz steh ich vor dem Mt. Everest. Dem höchsten Punkt der Erde. 
Wirklich angenehm ist dieser Ort jedoch nicht. Wenn es unter Tags schon um die -15°C hat, wie siehts dann Nachts aus.... 
Auch die Monastery bzw. das Örtchen vorm Everest war wie ausgestorben. Perfekte Bedingungen für einen Horrorfilm. Unser Guide meinte, dass man den Everest zwar zu jeder Jahreszeit besteigen kann, jedoch hält sich hier niemand zu dieser Jahreszeit in der Gegend auf, da es sehr sehr ungemütlich ist.
Um einen Eindruck zu bekommen, hier ein Video das ich gemacht habe (man merkt richtig wie mir die Luft wegbleibt):


Und noch ein paar eindrucksvolle Bilder:

Hier deutlich zu erkennen: die Straße zum Basecamp. Oder sagen wir mal so: die Eisschicht auf der Straße...

Sonntag, 2. Februar 2014

Tibet #1

Endlich gibts den ersten Eintrag zu Tibet. Das große Problem: es gibt soviel zu erzählen! Es war wohl der unglaublichste Trip meines Lebens (abgesehen von 5 Monate in China leben). 
Ich werde in diesem Post nichts politischen anschneiden. Ich werde auch wenig detaillierte Storys bringen, da das den Umfang sprengen würde. Hier nur ein paar wichtige Infos, falls man auch so eine Reise machen möchte.

Also zur Tibet-Reise:
Ich wollte unbedingt nach Tibet. Nach Lhasa... An den Mt. Everest... Ich hab schon ne Menge Leute getroffen, die in China waren, aber noch nicht eine Person die in Tibet war. Und was man so hört und in Filmen gesehen hat muss es einfach Wahnsinn sein. Mein Ziel: ich muss dort hin. Doch das ist nicht einfach, da man als Nicht-Chinese besondere Genehmigungen braucht. Die kann man auch nicht selber beantragen. Das können nur ausgewählte Reisebüros, die einen dann über den gesamten Reisezeitraum begleiten. 
Ursprünglich wollte ich über die Feiertage Anfang Februar verreisen. Leider hat die Regierung kurzfristig beschlossen Tibet von Ende Januar bis Ende März für Touristen komplett zu sperren. Dank der Unterstützung des Reisebüros accesstibettour.com und meinem Vorgesetzten konnte ich die Reise kurzfristig auf Mitte Januar verschieben. Alles war ziemlich knapp, da ich diese Entscheidung erst am 01.01. treffen konnte. Das Reisebüro hat so schnell wie möglich reagiert und ich habe mein Visa 2 Tage vor Abreise erhalten. 

Auf nach Tibet!!!

Per Flug. Mit Tibetan Airlines. Allein der Flug hat mich schon mitgerissen, da ich neben zwei Tibetern gesessen bin. In Lhasa angekommen merke ich schon, dass was anders ist. Ich kann nicht so atmen wie gewohnt. Es liegt an der Höhe. Der Flughafen liegt auf 3500 Metern. Hangzhou liegt auf 50 Metern Höhe. Da gehört Umgewöhnung dazu. 
Auch mein Hotel in Lhasa befand sich in betrachtlicher Höhe:



Am nächsten Tag ging die Tour los. Und zwar zum Potala-Palace:





Nach dem Potala-Palace, was der heiligste Pilgerort der Buddhiesten ist, ging es noch zu einigen anderen Tempeln und Pilgerorten in Lhasa. 





Am nächsten Tag gings weiter Richtung Shigatse, der zweitgrößten Stadt Tibets. Auf dem Weg dorthin konnten wir umwerfende Landschaften sehen:







Wir bekamen auch sehr sehr lokale Eindrücke:





......

Dienstag, 28. Januar 2014

Dog-Theory Pt. 2

Schon wieder kein Eintrag über Tibet?? Ja kommt noch, ich werde wärend Chinese New Year noch genug Zeit haben.
Dier Post is unangenehm. Ich muss meine Theory"Chinesen essen Hunde ist ein Vorurteil" korrigieren. Wieso? Deswegen:
Ich bin zurzeit im Auftrag meiner Firma unterwegs. Mit dabei ein paar chinesische Arbeitskollegen. Wir sind irgendwo hinter Qindao, sehr sehr viel weiter nördlich wie Hangzhou. Wenn ich meine irgendwo hinter Qindao, dann aber weit irgendwo dahinter. Mal wieder so weit mitten im Nirgendwo, dass man keine englischen Wörter findet und auch die Speißekarten nicht ansatzweise übersetzt sind oder selbst die Mitarbeiter im Hotel kein Englisch können. Wozu auch. Hier kommt ja nie ein Ausländer hin.
Wir haben also Mittagspause und da Chinese New Year vor der Tür steht, suchen wir vergeblich nach einem offenen Restaurant. Nach langer Suche haben wir eine Bruchbude gefunden. Wirklich was gegessen habe ich nicht. Ich hab kein Problem mit typischen chinesischem Essen, aber das war Körperverletzung! Kurz nach dem Essen wollten die Kollegen noch in einen Laden um ihren Familien etwas zu CNY (Chinese New Year) mit zu bringen. Aber nicht irgend ein Laden, nein, ein besonderer Laden mit Auszeichnung. Mir wär das nicht aufgefallen, dass der ausgezeichnet ist... Höchstens zum Abriss ausgezeichnet.
Wie auch immer. Wir betreten den Laden und es handelt sich um einen "Lebensmittel-Laden". Eher ne Metzgerei. Und was sehe ich:





Jammi! Zum Glück hab ich nix zu Mittag gegesssen, sonst hätte das gleich neben den toten Hunden Platz genommen. Den Geruch kann ich garnicht beschreiben! Es war nicht wirklich kühl in dem Laden, was mich wundert, da es draußen weniger wie 0°C hatte. Vielleicht daher der Gestank.
Meinen Kollegen ist mein angeschlagener Blick natürlich aufgefallen. Mit breiten grinsen zeigen sie auf das arme tote Wesen und meinen: "Dog". Na danke, wär mir nicht aufgefallen! Dann die nächste Frage wieder mit breitem Grinsen: "Do you want to try it?". Normal würde ich jetzt ne lässige Antwort geben wie: "later maybe... I'm not that hungry right now" doch alles was rauskam war: "NOOOO".
Jetzt bin ich aber auch neugierig und hacke nach, was denn mit meiner Hundetheorie nicht stimmt.
Es wird mir erklärt, dass es in den modernen Städten nicht mehr so einfach Hund zu kaufen gibt. Das ist eher etwas altmodisches und ländliches. Die meisten modernen und jungen Chinesen essen sowieso keinen Hund, weshalb das in der Stadt auch kaum mehr Hund zu essen gibt. Ok... Ganz neue Perspektive...
Da ungefähr 5 kleine Chinesen um mich rumstehen fragen ich jeden, ob er Hund mag. Nur einer antwortet mit "sometimes". Hmm... wieso mögen die keinen Hund. Sonst wird ja auch alles bedingungslos klein gehackt und zusammengeworfen. Beim Hühnchen wird dann oft die Brust und die Flügel weggetan, da das zarte Fleisch ja nicht so gut ist. Aber was ist so falsch an Hund? Die Kollegen antworten mir "it smells horrible". Ach? Das ist also der Geruch hier in dem Laden. Ok, wärend dem Mittagessen würde ich das auch nicht riechen wollen.
Aber ein bisschen wundert es mich schon, sonst sind die Chinesen immer so geruchs-unemfindlich...

Wirklich zerstört ist mein Bild der Chinesen nun nicht. Mich kann hier eigentlich auch nicht mehr wirklich viel überraschen oder schockieren. Ich seh hier viele Sachen und denke mir nur "naja..." wo ich in Deutschland noch mit weit offenen Mund da stehen würde.
Anderes Land, andere Sitten... Mein Kollege kann garnicht verstehen, wie wir das zarte Fleisch beim Hünchen bevorzugen...